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Z-MVZ Personal-Management: „Infektionskrankheiten belasten Teamwork“

Z-MVZ Personal-Management: „Infektionskrankheiten belasten Teamwork“

Z-MVZ Personal-Management: „Infektionskrankheiten belasten Teamwork“

Teil 11 der Beitragsserie: Professionelles Personal-Management in Zahnmedizinischen Versorgungszentren

Im Umgang mit krankheitserregenden Bakterien, Keimen und Viren sowie Infektionskrankheiten wie HIV und Hepatitis sind Zahnmedizinische Versorgungszentren präventiv gehalten und gewappnet, sich dagegen bestmöglich zu schützen.

Nun gibt es noch andere „Krankheiten/Krankheitsbilder, die das Team eines Z-MVZ bzw. einer Mehrbehandler-Praxis mit angestellten Zahnärzten infizieren können. Und zwar mit gravierenden negativen Auswirkungen auf Psyche, Moral und Leistung. Diese Art von „sozialen Krankheiten“ – von Menschen initiiert und toleriert – werden immer noch allzu oft als Tabuthema behandelt.

Mit zunehmender Größe der Praxiseinheit und Anzahl an Mitarbeiter/innen steigt das Risiko einer Infektion. Umso wichtiger ist es, sich diesem Thema anzunehmen. Ein Zahnmedizinisches Versorgungszentrum hat hier die Wahl und kann bei einer Infektion mit einer „sozialen Krankheit“ grundsätzlich wegschauen oder sich seiner Verantwortung stellen. Das „Zauberwort“ heißt auch im Umgang mit dieser Krankheit Prävention.

Teamwork versus Infektionskrankheiten in einem Z-MVZ

Mit 12 Jahren eigener klinischer Praxiserfahrung und über 25 Jahren Erfahrung in meiner Tätigkeit als Berater, Coach und Trainer für Zahnärzte, habe ich schon so einiges an außergewöhnlichen „Krankheitsbildern“ gesehen. Eine der für mich persönlich größten „Ungereimtheiten“ ist das Selbstverständnis, wenn Zahnarztpraxen (kleine wie auch große Praxiseinheiten mit über 100 Mitarbeiter/innen) einerseits Maßnahmen zur Teambildung durchführen (wollen) und andererseits soziale Missstände und menschliche Unarten in ihren Unternehmen tolerieren.

Die Beseitigung (ein eliminieren) von „sozialen Krankheiten“ ist die erste teambildende Maßnahme und die zwingende Voraussetzung, damit Teamwork in einer Zahnarztpraxis bzw. in einem Z-MVZ mit angestellten Zahnärzten überhaupt funktionieren kann!

Mathias Leyer, Gesundheitsökonom FH, Berlin

Infektionskrankheiten in Zahnmedizinischen Versorgungszentren mit angestellten Zahnärzten

Hier einige Beispiele aus den 40 Jahren Berufserfahrung meiner klinischer Praxistätigkeit und meiner Berater- und Coaching-Praxis.

Mobbing

Mobbing ist das wiederholte und regelmäßige Vorgehen durch eine Gruppe gegen einen einzelnen Menschen. Das mobben kann durch seelisches schikanieren, quälen, verletzen, verspotten, bloßstellen, ausgrenzen, nachreden, lästern oder sexuell belästigen u. v. m.  erfolgen.
Ein Handlungsbedarf und das Vorgehen gegen Mobber dürfen als selbstverständlich gewertet werden.

Schwelende Konflikte und Disharmonie

Unausgesprochene Konflikte und Missverständnisse führen zur Disharmonie und fördern den Stress im Praxisalltag. Aus Angst vor den Konsequenzen oder Scheu vor dem offenen Ansprechen werden schwelende Konflikte hingenommen und stillgeschwiegen.
Für das Personal-Management eines Zahnmedizinischen Versorgungszentrums ist es die Aufgabe und die Chance, hier einmal „klar Schiff zu machen“.

Fehlende Anerkennung und Missachtung erbrachter Leistung

Es gibt sie noch, die veraltete Einstellungs- und Verhaltensweise: „Nicht getadelt ist Lob genug!“ Lob und Anerkennung sind für alle Mitarbeiter/innen das Motiv Nr. 1. Die fehlende Anerkennung ist auch der Grund, warum Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) ihren Job kündigen oder gar „schmeißen“ und sich lieber anderen Herausforderungen stellen.

Nun liegt es in der Natur der Dinge, dass es Menschen gibt, die gerne ein Lob z. B. für eine erbrachte Leistung aussprechen. Anderen wiederum ist es von Natur aus nicht gegeben, mit den loben offen und ehrlich wirkend umzugehen.
Wenn einzelne Führungskräfte sich mit dem loben schwertun, dann ist es die Aufgabe und die Chance für das Personal-Management eines Zahnmedizinischen Versorgungszentrums, hier zu kompensieren.

Negatives Verhalten und Schadenfreude

Es gibt Praxisteams, die teilen ihre Erfolge. Und es gibt solche, die eher Freude daran haben, wenn etwas nicht läuft – und dann macht es gleich die große Runde. Und der Chef bzw. das Personal-Management wundert sich, warum neueingestellte hochmotivierte Mitarbeiter/innen nach kürzester Zeit sich den tradierten Verhaltensmustern anpassen und jeden „Glanz verlieren“.

Dieses Phänomen kann sich wie ein „dicker Filzteppich“ auf das gesamte Unternehmen ausbreiten und wahres Teamwork unterbinden.
Auch in diesem Fall ist es Aufgabe und Chance des Personal-Managements eines Zahnmedizinischen Versorgungszentrums, hier einmal „klar Schiff zu machen“.

Konkurrenzdenken und Abgrenzung

Ein Konkurrenzdenken und eine Abgrenzung in einem Zahnmedizinischen Versorgungszentrum kommen dann öfter vor, wenn Führungskräfte und Personal-Management im Rahmen der Rekrutierung bzw. der Einstellung von angestellten Zahnärzten/-ärztinnen und Mitarbeiter/innen dieses Thema nicht ausreichend berücksichtigen.

Mit den Folgen, dass dann einzelne Bereiche (Kieferorthopädie, Kinderzahnheilkunde, Chirurgie, Prophylaxe, Labor, usw.) sich „verselbständigen“ „autark fungieren“, „ihr eigenes Ding durchziehen“, sich letztlich primär um die eigenen Belange kümmern und die Interessen anderer „Teams“ im Z-MVZ missachten.

Eingeräumte und geduldete Komfortzonen

Eine ganz besondere Art der „Infektion“ sind Komfortzonen. Vergleichbar mit einer Gingivitis (PSI-Code 2) oder einer Parodontitis mit einem PSI-Code 3 zeigen sich anfänglich keine „Beschwerden“. Erst mit zunehmender „Erkrankung“ kann es richtig wehtun. Komfortzonen werden entweder von Mitarbeiter/innen und angestellten Zahnärzten/-innen oder von Führungskräften und dem Personal-Management eines Z-MVZ initiiert und/oder toleriert.

Was sind Komfortzonen?

Komfortzonen sind „Freiräume“ oder auch Leerlaufzeiten, die sich negativ auf die Motivation der Mitarbeiter/innen und angestellten Zahnärzte/innen auswirken, die Produktivität mindern und damit das betriebswirtschaftliche Ergebnis des Z-MVZ zwangsweise schmälern.

Wie entstehen Komfortzonen?

Die häufigsten Gründe für Komfortzonen sind:

  • mangelndes Selbst- und Zeitmanagement angestellter Zahnärzte/innen
  • suboptimale (großzügige) Terminvergabe
  • Leerlaufzeiten bedingt durch häufige No-Shows und/oder kurzfristige Terminabsagen
  • mangelnde Patientennachfrage und Auslastung
  • usw.

Wie gehen Mitarbeiter/innen und angestellte Zahnärzte mit Komfortzonen um?

Hier sind Mitarbeiter/innen und angestellte Zahnärzte sehr unterschiedlich motiviert. Die einen hinterfragen und reagieren auf die für sie nicht tolerierbaren Freiräume. Andere wiederum präferieren ihre möglichen Vorteile. Beispielsweise werden bei Leerlaufzeiten des Bestell-/Terminbuches die Termine komprimiert und die nicht ausgelasteten Behandlungszeiten als Freizeit abgegolten.

Was sind die Konsequenzen von eingeräumten und tolerierten Komfortzonen?

Anfangs werden einzelne „Freiräume“ mitunter positiv wahrgenommen. Der Arbeitsalltag wird mit kleinen Unterbrechungen als „angenehmer/entspannter“ empfunden.

Mit zunehmendem Umfang werden die betroffenen Zahnärzte/innen sensibilisiert (Ärger, Unmut, Selbstzweifel, usw.) Das passiert spätestens dann, wenn die Unternehmensführung hier mit Umsatzstatistiken und auffälligen Umsatzwerten konfrontiert.

Sind „Freiräume“ bzw. Komfortzonen über einen längeren Zeitraum vorhanden, können angestellte Zahnärzte/innen ihre Ziele nicht erreichen und einstige Erwartungen (z.B. Selbstverwirklichung, gutes Einkommen, usw.) bleiben unerfüllt. Eine verminderte Motivation, Leistungsbereitschaft und –fähigkeit führen in der Konsequenz zur innerlichen Kündigung.

Infektionskrankheiten sollten für ein erfolgsorientiertes Z-MVZ kein Tabuthema sein

In jedem Unternehmen „menschelt“ es. Die Frage ist nur, auf welche Art und Weise. Für erfolgsorientierte Zahnmedizinische Versorgungszentren, die mit angestellten Zahnärzten einfach mehr erreichen wollen, ist das präventive agieren eine Pflicht.

Ein unterbinden oder eliminieren von „sozialen Infektionskrankheiten“ …

  • fördert wahres Teamwork und vermittelt ein Zusammengehörigkeitsgefühl
  • schafft eine der grundsätzlichen Voraussetzungen für überdurchschnittliche Erfolge
  • bietet allen Mitarbeiter/innen und angestellten Zahnärzten/-ärztinnen die Chance, sich mit Engagement auch voll einbringen und sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können, anstatt sich hinter Komfortzonen zu verstecken
  • steigert die Arbeitgeber-Attraktivität und die Mitarbeiter-Loyalität nachhaltig

Ein Mensch kann sozial sein, ein Unternehmen darf das nicht. Zuviel sozial macht krank.
Zitat von Mario Krabbe, Gesundheitsökonom, Berlin

Fazit

„Soziale Krankheiten“ sind wie Infektionskrankheiten, die jede Art von Teamwork unterbinden können oder zunichte machen. Für die Unternehmensführung und das Personal-Management eines Zahnmedizinischen Versorgungszentrums mit angestellten Zahnärzten ist es die Aufgabe und die Chance, hier präventiv zu handeln. Ein eliminieren von „sozialen Krankheiten“ ist die erste teambildende Maßnahme.

Wenn Sie „sozialen Krankheiten“ präventiv vorbeugen und Teamwork entwickeln möchten oder das Thema „Patienten-Management“ in Ihrem Zahnmedizinischen Versorgungszentrum professionell behandeln wollen, dann schreiben Sie mir eine E-Mail oder rufen mich einfach an.

Mehr Informationen rund um das Thema Z-MVZ erhalten Sie unter dem folgendem Link:
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