
Jetzt sind Manager*innen in 2023 gefordert: Nicht in sondern an der Praxis arbeiten!
Teil 27 der Blog- und Videoserie | Autor: Mathias Leyer, Gesundheitsökonom FH
In Zeiten von Inflation und Rezession braucht es nachhaltige Lösungen. Für Praxisinhaber ist es die Chance, jetzt gemeinsam mit ihren Managern sich diesen Herausforderungen zu stellen.
Hinweis zur gendergerechten Schreibweise „Praxismanager*in“: In diesem Blogbeitrag wird aus Gründen einer besseren Lesbarkeit überwiegend „Praxismanager“ verwendet/geschrieben.
Herausforderungen für Praxismanager in 2023 und den Folgejahren
Wie sich Inflation und Rezession für die Zahnarztpraxis auswirken
Inflation ist nicht gleich Rezession. Beide Begriffe werden fälschlicherweise oft synonym verwendet.
Bei der Inflation steigen die Verbraucherpreise. Das bedeutet:
- eine Verteuerung beim Einkauf von Materialien und sonstigem Praxisbedarf
- steigende Mietkosten aufgrund höherer Energiepreise bei Öl, Gas und Strom
- höhere Lohnkosten bedingt durch eine Gehaltsanpassung
Für die Zahnarztpraxis bedeutet Inflation, dass höhere Praxisausgaben bei gleichbleibenden Umsatz- /Honorareinnahmen den Gewinn schmälern. Eine Inflation kann die Praxis bestmöglich kompensieren, wenn sie die gestiegenen Kosten für Personal, Material, Miete und Nebenkosten durch eine Preisanpassung nahezu 1 zu 1 an die Patienten weitergibt.
Bei der Rezession hingegen handelt es sich um eine/n Stagnation/Rückgang der Konjunktur. Das bedeutet:
- freie Kapazitäten durch mangelnde Auslastung der Behandlungsstunden
- Umsatzeinbußen aufgrund sinkender Patientennachfrage
Für die Zahnarztpraxis bedeutet Rezession, dass stagnierende bzw. rückläufige Einnahmen bei gleichbleibenden Praxisausgaben den Praxisgewinn schmälern. Eine Rezession kann die Praxis kompensieren, wenn sie die Produktivität steigert und die Wertschöpfung erhöht.
Vergleich Blog 2: Die Zahnarztpraxis in Krisenzeiten: Inflation versus Rezession
Das gilt es abzuwenden: ein Worst-Case-Szenario
Anhand von einfachen Modellrechnungen lassen sich verschiedene Szenarien darstellen. Damit können Auswirkungen auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis einer Zahnarztpraxis sehr gut prognostiziert werden. Beispielsweise folgende 3 Fragestellungen:
- Wie wirkt sich eine 10%ige Inflation auf unsere Praxis aus, wenn wir keine Handhabe einer Preisanpassung sehen, weil unsere Patienten eine Preiserhöhung nicht akzeptieren würden?
- Wie wirkt sich eine sinkende Patientennachfrage aus, wenn wir zukünftig mit 10% weniger Auslastung kalkulieren müssen, weil ein Teil unserer Patienten der Praxis fernbleibt und/oder geschriebene Behandlungspläne nicht realisiert werden?
- Und was bedeutet das im Worst-Case, wenn wir a.) keine Preisanpassung/-erhöhung vornehmen und b.) die Patientennachfrage um 10% sinkt?
Worst-Case-Szenario in der Zahnarztpraxis
Dieses Szenario berücksichtigt einen Anstieg der Gesamtausgaben um pauschal 10 % bei gleichbleibenden Preisen/Honoraren auf Vorinflationsniveau. Allerdings wird wöchentlich nicht mehr 32,1 Stunden behandelt, sondern aufgrund der sinkenden Patientennachfrage und der daraus resultierenden mangelnden Auslastung (minus 10 %) werden nur noch 28,9 Behandlungsstunden geleistet.
Ein Worst-Case schmälert das Praxisergebnis um 41,9 %! Der Einnahmenüberschuss mindert sich in diesem Fall um 75.490 €, von vormals 180.000 € auf 105.010 € (arithmetisches Mittel).
Vergleich Blog 4: Worst-Case-Szenario: höhere Praxisausgaben vs. sinkende Patientennachfrage
Die Chefs werden es Praxismanager danken!
Basierend auf den Werten des KZBV-Jahrbuchs 2022 betrug das verfügbare Jahreseinkommen im Jahr 2020 bundesweit 92.200 € je Praxisinhaber. In den alten Bundesländern waren es 95.700 € und in den neuen Bundesländern 79.100 € je Inhaber.
Höhere Praxisausgaben und eine sinkende Patientennachfrage schmälern das Praxisergebnis und wirken sich wie folgt aus:
- Wenn die Zahnarztpraxis keine Preisanpassung/-erhöhung vornimmt, dann schmälern 10 % höhere Praxisausgaben das Praxisergebnis um 15,9 %. Der Einnahmenüberschuss mindert sich um 28.720 €, von vormals 180.000 € auf 151.780 € (arithmetisches Mittel).
- Wenn die Zahnarztpraxis zukünftig mit 10 % weniger Auslastung kalkulieren muss, weil ein Teil der Patienten der Praxis fernbleibt und/oder geschriebene Behandlungspläne nicht realisiert werden, dann schmälert eine 10% sinkende Patientennachfrage das Praxisergebnis um 25,9 %. Der Einnahmenüberschuss mindert sich um 46.770 €, von vormals 180.000 € auf 133.730 € (arithmetisches Mittel).
- Wenn die Zahnarztpraxis allerdings von beiden Umständen betroffen ist, also einer 10 %igen Kostensteigerung und einer sinkenden Patientennachfrage um 10 %, dann schmälert sich das Praxisergebnis im Worst-Case um 41,9 %! Der Einnahmenüberschuss mindert sich in diesem Fall um 75.490 €, von vormals 180.000 € auf 105.010 € (arithmetisches Mittel).
Im Worst-Case würde Praxisinhabern nicht mehr viel übrigbleiben, da das zur Verfügung stehende Einkommen dahin schmilzt wie ein Stück Butter in der heißen Mittagssonne.
Vergleich Blog 5: Das verfügbare Zahnarzt-Einkommen schmilzt dahin
Für Manager in Zahnarztpraxen gibt´s viel zu tun
Liquidität der Zahnarztpraxis sichern
In wirtschaftlich angespannten/schwierigen Zeiten und zur Abwendung einer finanziellen Schieflage ist es wichtig, dass die Liquidität der Zahnarztpraxis gesichert ist.
- Liquidität managen: So können Praxisinhaber die Liquidität ihrer Praxis einfacher und sicherer managen, wenn sie mit einem 4-Konten-Modell wirtschaften.
- Mehr Liquidität schaffen: Eine weitere Möglichkeit, die Liquidität zu sichern und gleichzeitig über mehr finanziellen Spielraum zu verfügen, bietet das Factoring.
- Für ausreichend freie Liquidität sorgen: Ein ganz wichtiger Aspekt ist auch die Bildung von ausreichend Rücklagen zur Sicherung der freien Liquidität, beispielsweise für Steuernachzahlungen, die erst im Folgejahr anfallen.
- Mehr Liquidität durch smarte Finanzlösungen: Wenn die Zahnarztpraxis jetzt eine Investition tätigen möchte, einen bestehenden Kredit ablösen will oder eine Anschlussfinanzierung sucht, dann können Praxisinhaber auf smarte Finanzlösungen ausweichen und über eine digitale Praxisfinanzierung von attraktiven Konditionen und der Nutzung von Förderkrediten profitieren.
Vergleich Blog 8: Liquidität der Zahnarztpraxis sichern
Abrechnung zahnärztlicher Leistungen
Einen wirkungsvollen Effekt zur Optimierung der Umsatz- und Ertragskraft bietet die Abrechnung. Denn hier nutzen Zahnarztpraxen erfahrungsgemäß das Potenzial ihrer Praxis selten im vollen Umfang aus, insbesondere bei den Steigerungssätzen der GOZ und der Anwendung analoger Positionen im Selbst-/Zuzahlerbereich bei Kassenpatienten.
Das hat vor allen 2 Gründe: Zum einen ist es der hohe Aufwand, einhergehend mit Respekt vor Konfrontationen mit Patienten und Kostenerstattern. Zum anderen umfasst die Abrechnung einen komplexen Aufgaben- und Verantwortungsbereich, der auch routinierte zahnmedizinische Verwaltungsangestellte (ZMV) tagtäglich aufs Neue herausfordert.
Das wirft (in der Praxis) immer wiederkehrende Fragen auf. Auszugsweise:
- „Nutzen wir das ganze Potenzial bei der Honorargestaltung?“
- usw. – Vergleich Blog 9
Vergleich Blog 9: Abrechnung zahnärztlicher Leistungen
Produktivität steigern und Wertschöpfung erhöhen
Die wirkungsvollsten Maßnahmen, wie Praxisinhaber gemeinsam mit ihren Managern einer Inflation und einer Rezession gezielt entgegenwirken, sind die Steigerung der Produktivität und die Erhöhung der Wertschöpfung.
Beispielsweise arbeitet eine Zahnarztpraxis deutlich produktiver, wenn sie den Fokus auf folgende Maßnahmen richtet, auszugsweise:
- eine Optimierung der Auslastung
- die Minimierung bestehender Reibungsverluste
- das Delegieren von Arbeiten und (Behandlungs-)Leistungen an Mitarbeiter*innen
Die Wertschöpfung hingegen kann die Zahnarztpraxis mit folgenden Möglichkeiten beeinflussen, auszugsweise:
- die Steigerung der Patienten-Nachfrage und die Gewinnung einer bevorzugten Patienten-Klientel durch ein effektives Marketing
- eine nachhaltige Zufriedenheit und Akzeptanz bei Therapieempfehlungen durch eine gezielte Einflussnahme auf die Compliance bzw. Adhärenz der Patienten
- eine höhere Praxisrendite durch angepasste Preise/Honorare
Vergleich Blog 11: Produktivität steigern und Wertschöpfung erhöhen
Das Potenzial der Praxis gezielt ermitteln
Es gibt verschiedene Möglichkeiten und Ansätze, um den Status quo zu bewerten und das Potenzial einer Zahnarztpraxis systematisch zu analysieren. Parallel zu den betriebswirtschaftlichen Analysen geben spezifische Untersuchungen einen genaueren Aufschluss über die Ressourcen.
Eine ganz besonders wirkungsvolle Form der Untersuchung bietet die Input-Output-Analyse. Neben wichtigen Fragestellungen zum Marketing werden hierbei die für das Patienten-Management relevanten Abläufe beleuchtet und akribisch analysiert.
Für die Zahnarztpraxis liefert diese Input-Output-Analyse folgende Ergebnisse:
- eine Bewertung anhand von aussagekräftigen Kennzahlen
- Vergleichswerte zu anderen Praxen mittels Benchmarking
- eine umfassende Darstellung von Schwachstellen
- die Bewertung der Praxispotenziale bei allen relevanten Abläufen
- Formulierung von konkreten Handlungsempfehlungen
- die Empfehlung von gezielten Optimierungsmaßnahmen, inkl. spezifischer Trainingstools
Vergleich Blog 12: Das Potenzial der Praxis gezielt ermitteln
Das Patientenverhalten in Zeiten von Inflation und Rezession
Alles wird teurer. Und einen Großteil der Bevölkerung belasten die gestiegenen Verbraucherpreise enorm. In der Konsequenz führt das zu einem veränderten/angepassten Konsumentenverhalten. Geldausgaben werden jetzt kritisch hinterfragt – auch von den Patienten.
Das hat Folgen für die Zahnarztpraxis, die das anhand folgender Anzeichen/Symptome erkennen kann:
- Patienten bleiben der Praxis fern. Ein Grund kann sein, dass sie mit einem möglichen Therapiebedarf nicht konfrontiert werden wollen.
- Hochwertige Behandlungen (Zahnersatz, Implantate usw.) werden aufgrund mangelnder Kaufkraft aufgeschoben. „Wenn ich meine Zähne behandeln lasse, dann soll es auch perfekt werden. Wenn nicht jetzt – dann eben später!“
- Patienten lassen die Behandlung durchführen, entscheiden sich allerdings für die günstigere Behandlungsalternative.
- Patienten sind verunsichert und bleiben in ihren Aussagen unverbindlich. „Ich muss mir das noch mal überlegen, eine Nacht drüber schlafen, ich melde mich bei Ihnen!“
- Patienten holen sich vermehrt eine zweite Zahnarztmeinung ein. Die Entscheidung geht dann in manchen Fällen zugunsten der vermeintlich günstigeren Praxis.
- Geschriebene Kostenvoranschläge sowie Heil- und Kostenpläne werden vermehrt nicht umgesetzt, insbesondere bei hochwertigen und lukrativen Behandlungsleistungen.
- Das Verhalten der Patienten wird insgesamt smarter – gemäß den alten Slogans: „Geiz ist Geil!“ und „Ich bin doch nicht blöd.“
Warum Patienten in 2023 inflationsbedingt smarter werden
Das Phänomen „Smart Shopper-Patient“ ist nicht neu. Neu hingegen ist die derzeitige Krise, wo das Smartshopping für Konsumenten noch mehr an Bedeutung gewinnt. Weil das Geld eben nicht mehr so locker sitzt, werden Patienten auch in der Zahnarztpraxis ihr Geld smarter investieren wollen.
Das Tückische und Gemeine am smarten Patienten ist, dass klassische Beratungs- und Verkaufsgespräche in der Praxis einfach nicht funktionieren. Hierbei helfen der Zahnarztpraxis nur spezielle Smart Shopper-Strategien im souveränen Umgang mit dem cleveren Patienten-Typ.
Jede Zahnarztpraxis kennt die smarten, preisorientierten Patienten aus eigener Erfahrung. Anhand der folgenden 23 Symptome kann die Praxis erkennen, in wie weit sie von dem Phänomen Smart Shopping betroffen ist:
Vergleich Blog 19: Warum Patienten in 2023 inflationsbedingt smarter werden
Die Rechnung mit den Patienten machen
Konsumenten haben sich damit arrangieren müssen (sich daran gewöhnt), dass inflationsbedingt nahezu alles teurer geworden ist, zum Teil exorbitant. Und warum soll ausgerechnet jetzt die Zahnarztpraxis eine Ausnahme bilden/sein? Wenn Patienten heute in die Praxis kommen, rechnen sie förmlich mit dem Hinweis: Preiserhöhung!
Für die Zahnarztpraxis ist jetzt die Gunst der Stunde, ihre Patienten über die inflationsbedingte Anpassung der Preise zu informieren. In der Umsetzung bedeutet das:
- Die Preise sind (auf Basis des benötigten Stundensatzes) neu zu kalkulieren.
- Jeder Mitwirkende der Praxis sollte von der Notwendigkeit (warum wir das machen (müssen)) überzeugt sein.
- Im Umgang mit bestehenden Ängsten und Widerständen gegenüber Preisgesprächen hilft eine professionelle Patientenberatung und zielführende Kommunikation.
- Über diesen Weg können Mitarbeiter den Preis souverän benennen.
- In einem Gesprächsleitfaden sind der genaue Gesprächsverlauf und die psychologische Wortwahl zu definieren.
Über diesen Weg gelingt es der Zahnarztpraxis, mit einer Preisanpassung die gestiegenen Praxisausgaben vollständig zu kompensieren!
Die Praxis sicher durch die Inflation steuern
Piloten im Flugzeug nutzen es genauso wie Kapitäne zur See. Und im Auto ist es für die meisten von uns zur Routine geworden. Gemeint ist das Navigationsgerät, das uns hilft, unser anvisiertes Ziel zu erreichen. Dieses Instrument nutzen auch Betriebswirtschaftler/Ökonomen, nur nennt es sich dann Controlling. Funktioniert genauso, klingt nur anders.
Für Zahnarztpraxen ist Controlling das Instrument, um ein anvisiertes Ziel auf direktem Weg sicher zu erreichen. Und das nicht nur in inflations- und rezessionsgeprägten Krisenzeiten. Genauso wie das Navigationsgerät uns auf dem Weg vor einem Hindernis, einer Unwegsamkeit warnt, macht dies auch das Controlling.
Vergleich Blog 14: Controlling implementieren
Spezielle Praxiskennzahlen und ihre Funktion
Parallel zu den gängigen Kennzahlen zu Produktivität, Rentabilität und Liquidität gibt es noch weitere spezielle Praxiskennzahlen, die den großen Vorteil haben, dass sie …
- einfach präziser sind und zudem wichtige Informationen liefern, die in der BWA i. d. R. nicht abgebildet/dargestellt werden
- unter anderem auch prozessorientiert fungieren und sich damit wichtige Meilensteine bei den relevanten Praxisabläufen bewerten lassen
- monatlich ausgewertet werden und nicht – wie bei der BWA üblich – zeitverzögert erst nach Quartalsende
- im Idealfall von der Praxis selbst erhoben und ausgewertet werden können
- der Praxis damit ein sofortiges Handeln ermöglichen
Mit 8 aussagekräftigen Praxiskennzahlen steuert die Zahnarztpraxis jede Untiefe:
Vergleich Blog 15: Spezielle Praxiskennzahlen
Die wichtigste Praxiskennzahl für Zahnarztpraxen
Der Leistungsstundensatz ist mit Abstand wichtigste Praxiskennzahl für jede Zahnarztpraxis. Und das nicht nur in Krisenzeiten.
Warum ausgerechnet diese Kennzahl? Weil sie der Zahnarztpraxis ein unmittelbares und ungeschöntes Feedback zu ihrer Performance gibt. Sie spiegelt die erbrachte Leistung je Behandlungsstunde wider. Und das unabhängig von geplanten/vorgesehenen Soll-Stunden, die je nach Monat und Urlaubszeit stark variieren können.
Die Kennzahl „Leistungsstundensatz“ zeichnet sich durch einige Besonderheiten aus, die der Zahnarztpraxis gleich mehrere Vorteile bieten:
- Das Ergebnis berücksichtigt bei der Berechnung insgesamt 3 Kriterien/Faktoren: die Auslastung der Behandlungsstunden, das generierte Honorar je Behandlungsstunde und das generierte Honorar je Monat (je Quartal, per anno)
- Eine differenzierte Betrachtung von Soll-/Ist-Vergleichen: Damit erklärt sich für die Zahnarztpraxis, warum die monatlichen Zielvorgaben, der anvisierte Honorarumsatz, ggf. nicht erreicht wurden.
- Individuelle anstatt pauschale Zielvorgaben: Das bedeutet, dass auf Basis der geplanten Behandlungsstunden die Sollwerte der monatlichen Honorareinnahmen abweichen werden, beispielsweise in der Urlaubszeit, wenn nicht mehr der durchschnittliche Umsatz veranschlagt wird, sondern die vorgesehenen Behandlungsstunden.
- Eine differenzierte Bewertung von einzelnen Behandlern und Profit-Centern. Damit wissen Praxisinhaber und Manager, welche Bereiche ihrer Praxis mehr oder weniger rentabel arbeiten. Das ermöglicht ein zielgerichtetes Gegensteuern.
- Der geringe Aufwand für die monatliche Erfassung und Auswertung. Der Leistungsstundensatz kann mit wenig Zeiteinsatz gemanagt werden, sodass sich die Zahnarztpraxis auf das Wesentliche konzentrieren kann: die Behandlung ihrer Patienten und das Managen der Krise.
Vergleich Blog 16: Die wichtigste Praxiskennzahl für Zahnarztpraxen in Zeiten von Inflation und Rezession
Die humanen Ressourcen sind das wertvollste Kapital jeder Zahnarztpraxis
Nicht nur Patienten spüren die Folgen der Inflation, den Kollegen in der Praxis geht es gleichermaßen. Bei den rasant gestiegenen Lebenshaltungskosten müssen auch sie zusehen, dass sie mit dem frei verfügbaren Einkommen in irgendeiner Weise zurecht/auskommen.
Deswegen ist es besonders wichtig, die Mitwirkenden der Praxis nicht zu vergessen
Sicherlich stellen sich aktuell für viele Praxisinhaber berechtigte Fragen:
- „Wie verhalte ich mich jetzt gegenüber meinen Mitarbeitern?“
- „Soll bzw. muss ich eine Gehaltserhöhung zahlen/veranlassen, welche die inflationsbedingte Teuerungsrate kompensiert?“
- „Warte ich ab, bis meine Mitarbeiter auf mich zukommen, oder initiiere ich das besser von meiner Seite aus?“
Und die Antwort auf diese Fragen lautet: Ja, Zahnarztpraxen sollten ihren Mitarbeitern eine Lösung anbieten, welche die inflationsbedingte Teuerung der privaten Lebenshaltungskosten kompensiert. Insbesondere vor dem Hintergrund des sich weiter verschärfenden Fachkräftemangels ist jede Praxis gut beraten, die Gehälter anzupassen, um dadurch weiteren Schaden von sich abzuwenden.
Denn die Mitarbeiter sind eben das wertvollste Kapital jeder Praxis. Dessen sollten sich Praxisinhaber und Manager nicht nur bewusst sein, sondern dieses Potenzial auch nach besten Möglichkeiten voll ausschöpfen.
2 Lösungen: Inflationsausgleichsprämie und Gehaltsanpassung
Eine Lösung könnte die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie sein. Hier hat der Gesetzgeber eine Möglichkeit geschaffen, mit der Praxisinhaber ihren Beschäftigten einen steuer- und abgabenfreien Betrag in Höhe bis zu 3.000 € gewähren können.
Eine andere erstrebenswerte Lösung ist die Anpassung der Gehälter. Und im Idealfall – im Best Case – können sogar beide Maßnahmen umgesetzt werden mit dem Ergebnis, dass dann alle Beteiligten davon nachhaltig profitieren: die Praxisinhaber, die Mitarbeiter und die Patienten gleichermaßen. Das gelingt der Zahnarztpraxis allerdings nur, wenn sie eine Win-win-Situation schafft.
Vergleich Blog 23: Inflationsausgleichsprämie und Gehaltsanpassung für Mitarbeiter der Zahnarztpraxis
Gehaltserhöhung: Nur eine Win-win-win-Strategie nutzt der Zahnarztpraxis nachhaltig
Die „Win-win-win-Strategie eine Erweiterung der klassischen „Win-win-Situation“.
Sie berücksichtigt die Interessen von insgesamt 3 Parteien und ermöglicht im Idealfall/Konsens folgende Ergebnisse:
- Patienten, welche die Notwendigkeit einer Preisanpassung verstehen und akzeptieren sowie der Praxis nach wie vor ihr uneingeschränktes Vertrauen entgegenbringen.
- Mitarbeiter, die in schwierigen und wirtschaftlich angespannten Zeiten ihren Beitrag leisten, sich mit Engagement und Professionalität für ihr Unternehmen Zahnarztpraxis einsetzen und im Gegenzug dafür die Inflationsausgleichsprämie und eine Gehaltsanpassung erhalten.
- Praxisinhaber, die zielgerichtet verfahren und von ihrem Investment in die humanen Ressourcen der Praxis (nicht nur in Krisenzeiten) nachhaltig profitieren.
Vergleich Blog 24: Win-win-Strategie
Praxismanager mit Expertise Marketing
Krisensituationen und wirtschaftlich schwierige Zeiten bei Inflation und Rezession bieten Praxisinhabern und Managern auch Möglichkeiten und Chancen.
Beispielsweise mit gezielten Fragestellungen zum Thema Marketing:
Wie wirksam ist das Marketing unserer Zahnarztpraxis?
Anstatt an der falschen Stelle einzusparen und die Ausgaben für das Praxismarketing kürzen zu wollen, besser die Marketingagentur mit gezielten Fragestellungen konfrontieren:
- „Nutze/n ich/wir bereits ein stimmiges Marketing-Konzept, das eine konsequente Patientenausreichung und ein professionelles Auftreten meiner/unserer Zahnarztpraxis nach innen und außen berücksichtigt/sicherstellt?“
- „Orientieren sich die einzelnen Marketing-Maßnahmen auch an den anvisierten und an den erstrebenswerten Zielen meiner/unserer Zahnarztpraxis?“
- „Lassen sich die Erfolge einzelner Maßnahmen auch nachweisen und wirtschaftlich messen, beispielsweise über die Kennzahl „ROMI“ – den Return on Marketing Investment?“
- „Haben wir in meiner/unserer Zahnarztpraxis bereits das zur Verfügung stehende Marketing-Potenzial systematisch ausgeschöpft?“
Vergleich Blog 25: Zahnarzt-Marketing: Die Chancen für Praxen in Zeiten von Inflation und Rezession
Praxismanager in Zahnarztpraxen mit angestellten Zahnärzten
Es liegt in der Natur der Sache, dass junge zahnärztliche Behandler zu Beginn ihrer beruflichen Karriere nicht über die Routine im Arbeitsalltag verfügen, wie ihre zahnärztlichen Kollegen mit langjähriger Erfahrung. Solch ein Entwicklungsprozess – das Aneignen von Kompetenzen und Expertise – vollzieht sich meist über 10+ Jahre hinweg. Hier können Praxisinhaber einer Mehrbehandlerpraxis gezielt Vorschub leisten und den Entwicklungsprozess beschleunigen: mit einer gezielten Performance-Entwicklung ihrer angestellten Zahnärzte.
Vergleich Blog 26: Zahnarztpraxen mit angestellten Zahnärzten
Fortbildung & Crashkurs
Praxismanager (M/W/D) in Zeiten von Inflation & Rezession
Sie sind Praxismanager bzw. Praxisinhaber und wollen jetzt etwas Nachhaltiges bewegen?
Ein individueller Crashkurs vermittelt Ihnen das benötigte Know-how.
Die Umsetzung erfolgt individuell – mittels Präsenztermin und virtuellem Coaching.
Fazit: Die Wirtschaftlichkeit der Zahnarztpraxis stärken
Eine der zentralen Aufgaben des Praxismanagement ist es, jetzt proaktiv mitzugestalten und die Wirtschaftlichkeit der Praxis zu stärken.
Als Gesundheitsökonom mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Praxisökonomie und Zahnarzt-Coaching, sowie der Vorliebe zu stimmigen Marketing-Konzepten ist es mir eine Herzensangelegenheit, die Thematik „Inflation und Rezession“ in einer umfassenden Blog- und Video-Serie zu beleuchten.
Hier werden alle Faktoren benannt, welche die benötigten Rahmenbedingungen schaffen, um die wirtschaftliche Ertragskraft der Zahnarztpraxis zu stärken. Damit stehen Praxisinhaber und Manager die erforderlichen Instrumente zur Verfügung, die inflations- und rezessionsbedingte Krise erfolgreich zu meistern.
Management 2023 – nicht in sondern an der Praxis arbeiten!
Wenn Sie als Praxisinhaber*in bzw. als Praxismanager*in Fragen zu der Thematik „Die Zahnarztpraxis in Zeiten von Inflation und Rezession“ haben und nach speziellen Lösungen suchen, dann nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf.
Kontakt und Informationen
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Unternehmensberatung und Coaching für Zahnärzte
Mathias Leyer, Gesundheitsökonom FH
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