Worst-Case-Szenario: höhere Praxisausgaben vs. sinkende Patientennachfrage
Teil 4 der Blog- und Videoserie | Autor: Mathias Leyer, Gesundheitsökonom FH
Anhand von einfachen Modellrechnungen lassen sich verschiedene Szenarien darstellen. Damit können Auswirkungen auf das betriebswirtschaftliche Ergebnis einer Zahnarztpraxis sehr gut prognostiziert werden. Beispielsweise folgende 3 Fragestellungen:
- Wie wirkt sich eine 10%ige Inflation auf unsere Praxis aus, wenn wir keine Handhabe einer Preisanpassung sehen, weil unsere Patienten eine Preiserhöhung nicht akzeptieren würden?
- Wie wirkt sich eine sinkende Patientennachfrage aus, wenn wir zukünftig mit 10% weniger Auslastung kalkulieren müssen, weil ein Teil unserer Patienten der Praxis fernbleibt und/oder geschriebene Behandlungspläne nicht realisiert werden?
- Und was bedeutet das im Worst-Case, wenn wir a.) keine Preisanpassung/-erhöhung vornehmen und b.) die Patientennachfrage um 10% sinkt?
Einkommen je Praxisinhaber in 2019 und 2020
Die folgende Modellrechnung basiert auf den Werten des KZBV-Jahrbuchs 2022 und berücksichtigt die Werte der Einnahmen-Überschuss-Rechnung je Praxisinhaber in Deutschland. Demnach verfügten in den Jahren 2019 und 2020 die Praxisinhaber über folgendes Einkommen:
- 60 % der Praxisinhaber haben ein geringeres Einkommen als 180.000 € (arithmetisches Mittel), 40 % ein höheres Einkommen.
- 50 % der Praxisinhaber haben ein geringeres Einkommen als 150.600 € (Median), 50 % ein höheres Einkommen.
Der Einfachheit halber wurden bei den folgenden Berechnungen die fremdlaborbereinigten Gesamtausgaben, analog zur Inflation, um 10 % angepasst.
Höhere Praxisausgaben vs. sinkende Patientennachfrage
Im Ergebnis bedeutet das für Praxisinhaber:
- 10 % höhere Praxisausgaben (fremdlaborbereinigt) schmälern das Praxisergebnis um 15,9 %.
Der Einnahmenüberschuss mindert sich um 28.720 €, von vormals 180.000 € auf 151.780 € (arithmetisches Mittel). - Eine um 10% sinkende Patientennachfrage schmälern das Praxisergebnis um 25,9 %.
Der Einnahmenüberschuss mindert sich um 46.770 €, von vormals 180.000 € auf 133.730 € (arithmetisches Mittel).
Worst-Case-Szenario
Dieses Szenario berücksichtigt einen Anstieg der Gesamtausgaben um pauschal 10 % bei gleichbleibenden Preisen/Honoraren auf Vorinflationsniveau. Allerdings wird wöchentlich nicht mehr 32,1 Stunden behandelt, sondern aufgrund der sinkenden Patientennachfrage und der daraus resultierenden mangelnden Auslastung (minus 10 %) werden nur noch 28,9 Behandlungsstunden geleistet.
Ein Worst-Case schmälert das Praxisergebnis um 41,9 %!
Der Einnahmenüberschuss mindert sich in diesem Fall um 75.490 €, von vormals 180.000 € auf 105.010 € (arithmetisches Mittel).
Best-Case-Szenario
Strebt die Zahnarztpraxis hingegen ein bestmögliches Szenario an, dann können Praxisinhaber mit einem auf Vorinflationsniveau vergleichbaren Praxisergebnis rechnen/kalkulieren.
Wie das funktioniert, das wird in dieser Blogbeitrags-Serie beschreiben.
Es werden alle Faktoren benannt, welche die benötigten Rahmenbedingungen schaffen.
Damit stehen Praxisinhaber die erforderlichen Instrumente zur Verfügung.
Inflation und Rezession: Die Wirtschaftlichkeit der Zahnarztpraxis stärken
Wenn Sie als Praxisinhaber*in Fragen zu der Thematik „Die Zahnarztpraxis in Zeiten von Inflation und Rezession“ haben und nach speziellen Lösungen suchen, dann nehmen Sie bitte Kontakt zu mir auf.
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